Von Bad Honnef bis Neuss

Wer wollte konnte das zurückliegende Wochenende komplett im Ruderboot verbringen und dabei seiner Kilometerstatistik fast 100 km hinzufügen: Am Samstag auf der Tagesfahrt über rund 45 km von unserem Bootshaus nach Neuss und am Sonntag beim Anrudern von Bad Honnef zum KCfW. Während der Samstag recht wechselhaftes Wetter mit Nieselregen, Hagel, grauen Wolken und erst auf den letzten Kilometern blauem Himmel und Sonne bot, konnten sich die Teilnehmer des Anruderns über regenfreies Wetter mit Sonne freuen.

Am Samstag starteten wir mit 18 Ruderinnen und Ruderern gegen 11:30 Uhr von unserem Steg stromabwärts dem Ziel im Neusser Hafen entgegen. Gefahren wurden drei Fünfer (5x) und ein Dreier (3x). Überschaubare Schifffahrt und relativ gutes und trockenes Wetter machten die Fahrt durch die Kölner Innenstadt sehr angenehm. Erst auf der Höhe von Stammheim, nahe des Bootshauses des RTHC Leverkusen baute sich vor unserem Bug eine tiefgraue Regenfront auf. Leichter Wind zog auf und erste Tröpchen regneten herab. Vorerst blieb es jedoch dabei und wir konnten unsere Fahrt davon unbehelligt fortsetzen. Bei Leverkusen sorgte starke Schifffahrt für unruhiges Fahrwasser, unser Boot kämpfte sich mit trommelnder Bordwand durch zahlreiche Wellenberge.

Bei Piwip wurde eine Ruderpause eingelegt und bei strammen Max, Waffeln und Pfannkuchen holten wir uns die Kraft für die letzte Etappe durch das inzwischen wieder nass-kalte Wetter.

Die Krönung des schlechten Wetters erlebten wir dann kurz hinter Benrath: Die dunkle Wolkenwand war wieder da und öffnete ihre Schleusen. Ein Platzregen mit Böen verwandelte den Rhein binnen Sekunden in eine graue, regengepeitschte Fläche, die Schiffe verschwammen hinter dem Regenschleier. Die Witterung motivierte unseren Schlagmann noch eine Schippe draufzulegen, um das schlechte Wetter möglichst schnell hinter uns zu lassen. Und tatsächlich: Nach zwei Kurven zeigte sich hinter Uedesheim strahlend blauer Himmel mit Sonnenschein, als hätte jemand nur das Wasser abgestellt und die Wolken beiseite geschoben. Als wir dann die Fleher Brücke passierten waren wir auch schon wieder fast trocken gerudert und erreichten wenig später das Ziel, den Neusser Hafen. Dort luden wir die Boote auf den Hänger und machten uns nach einer Dusche beim Neusser RV wieder auf den Heimweg nach Köln. Dort wurde der beladene Hänger für das Anrudern am nächsten Tag bereit gestellt.

Der Sonntag begann schon mit gutem Wetter und dem Aufladen eines weiteren Fünfers auf den Hänger, da diesmal 20 Ruderer aufs Wasser gehen wollten.

Dann ging es mit der Bahn bzw. dem Hängerbus nach Bad Honnef. Auf Grund einer technischen Störung im Bahnbetrieb kam der Hängertransport rund eine Stunde vor den Bahnfahrern beim WSV Honnef an und begann schon mit dem Abladen und Aufriggern der Boote. Strahlender Sonnenschein und der Blick auf den Drachenfels bildeten die perfekte Kulisse für das gemeinsame Schrauben an den Booten.

Nachdem die Bahnfahrer eingetroffen waren, wurden die Mannschaften eingeteilt, die Boote zu Wasser gelassen und los ging es: Der Rheinstrom nahm uns nach Ausfahrt aus dem Honnefer Ohbach schnell auf und unterstütze uns auf dem Weg Richtung Bonn. Vorbei am Siebengebirge, Mehlem und Königswinter, an zahlreichen Ruderbooten lokaler Vereine, Fähre und Frachtern vorbei erreichten wir bald die Bonner Rheinaue und die erste Bonner Rheinbrücke. Auf der Höhe von Posttower und Langem Eugen machten wir eine kleine Trinkpause und genossen den Sonnenschein. Dann ging es weiter, unter Kennedy- und Nordbrücke hindurch Richtung Mondorf und Hersel. Dort verzichteten wir auf das Anlegen und machten statt dessen bei Wesseling noch einmal eine kurze Pause auf dem Wasser. Kurz danach passierten wir den Godorfer Hafen und bei Sürth begann unsere gewohnte Hausstrecke. Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir schließlich das heimische Bootshaus. Ein tolles Wochenende auf dem Wasser, von Bad Honnef bis Neuss, liegt nun hinter uns. Der Sommer kann kommen!