Aprilwetter im März

Ein Bericht von Kurt Noack zur diesjährigen Osterwanderfahrt in und um den Nationalpark „De Weerribben-Wieden“ in den Niederlanden vom 24. bis 28. März 2016.

Gemeinschaftswanderfahrt mit dem Kölner Ruderverein von 1877.

Teilnehmer vom KCfW:
Uli, Angelika, Christa,Ulrike, Peter, Kurt, Gunda, Janine, Monika und Christoph.

Boote:
Füchschen und Liebchen

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Bootstransport mit 4 Baumgarten Vierern – 2* rot (KCfW) 2* blau (KRV)

Trotz der frühen Jahreszeit wagten sich 10 KCfW’ler zusammen mit 12 KRV’lern auf eine Wanderfahrt nach den Niederlanden – Provinz Overijssel, westlich von Meppel. Der Ruderkamerad Rainer Engelmann vom KRV hatte es sich nicht nehmen lassen für uns eine Wanderfahrt zu organisieren.

Die Anreise erfolgte in Fahrgemeinschaften, der Bootstransport sollte um 13:00 Uhr starten, hatte allerdings ein Problem mit der Elektrik, was jedoch durch einen Kabeltausch behoben werden konnte.

Das Standquartier war ein für Gruppenreisen umgebautes Wohnhaus auf dem Bauernhof „Hoeve Montigny“, im Ort Griethoorn sehr einsam gelegen aber mit 5 Sternen (Beurteilung Gruppenunterkunft).

Durch die abseits gelegene Lage des Standquartiers wurde nicht nur morgen ein gemeinsames Frühstück eingenommen sondern auch abends immer ein selbstzubereitetes Abendessen gereicht. Einige – danke an die Köche – hatten sich Gedanken zum Essen gemacht und ihre Kreationen umgesetzt. So gab es neben Salaten, Raclette, Gulasch auch einen vegetarischen Abend, nicht von allen begeisternd aufgenommen aber eine interessante Alternative und geschmeckt hat es auch (pers. Meinung). Für die Getränke hatte Rainer kästenweise Bier, Limo und Wein besorgt – Bier und Limo gingen nicht ganz so gut, war wohl zu kalt.

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Racletteabend

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Fahrtenleiter beim Prüfen des vegetarischen Essens

Ruderstrecke am 1. Tag – 29 km von Griethoorn bis Kuinre mit Mittagsrast in Kalenberg

Der 1. Rudertag begann mit Abladen und Aufriggern noch vor dem Frühstück. Leider bei Regen, auch als es dann um 10:00 Uhr los ging war es noch leicht am Regnen. Die Fahrt führte uns vorbei am Naturschutzgebiet Wieden in das Gebiet von Weerribben. Aufgrund des schlechten Wetters wurden einige der von der Fahrtenleitung vorgeschlagenen Umwege ausgelassen und gleich zum Mittagstreffpunkt nach Kalenberg gerudert. Nachdem alle aufgewärmt waren, Ihren Durst und Hunger gestillt hatten fuhren wir weiter zum Ziel nach Kuinre. Leider fing es wieder an zu regnen und Wind bekamen wir auch noch mit. Am Ziel holte uns der Landdienst ab, da nicht alle auf einmal mitfahren konnten, vertrieb sich der Rest die Wartezeit im Eetcafè `t Plein.

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Aufriggern bei Regen – hinten rechts unser Quartier

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Ruderstrecke am 1. Tag – 29 km von Griethoorn bis Kuinre mit Mittagsrast in Kalenberg

Ruderstrecke am 2. Tag – 28,5 km von Kuinre bis Kalenberg mit Mittagsrast im Paviljoen Driewegsluis

Am 2. Tag wurden wir vom Wetter überrascht, die Sonne schien, allerdings war es etwas windig. Nachdem bis auf den Landdienst alle mit den Fahrzeugen zu den Booten gefahren waren ging es zurück in das Naturschutzgebiet Weerribben. Nicht direkt, denn wir fuhren einen kleinen Umweg über die Jonkers- of Helomavaort und machten im Paviljoen Driewegsluis direkt neben der Schleuse Mittag. Am ca. 4 km langen Kanal Jonkers- of Helomavaort konnten wir die Niederländer bei einer Ihrer Freizeitbeschäftigungen beobachten, der Kanal wurde von Anglern genutzt, für die alle 15 m ein Steg aufgebaut war. Vom der Mittagsrast ging es dann wieder nach Kalenberg, wo die Boote über Nacht liegen blieben. Alle die auf die Fahrer/Fahrzeuge warten mussten ließen den Rudertag im Het Rietershuijs ausklingen.

Ruderstrecke am 3. Tag – 29 km von Kalenberg bis Griethoorn mit Mittagsrast in Blokzijl

Tag 3 brachte trockenes Wetter aber mit viel Wind. Nachdem wieder alle bei den Booten waren sollte es heute durch die kleinen (engen) Kanäle des Naturschutzgebietes Weerribben gehen. Gleich nach ein paar hundert Metern bogen wir unter einer kleinen Brücke Richtung Westen ab in die Natur. Auf dem Hauptkanal und beim Abbiegen begegneten uns  Ausflugsboote, auf dem Hauptkanal ein normales Ausflugsschiff und aus dem Naturschutzgebiet ein kleines Boot mit E-Antrieb. Die Kanäle im Naturschutzgebiet sind gerade so noch zum Rudern geeignet, teilweise waren allerdings so enge Stellen dabei dass wir nur mit Spreewaldschlag vorwärts kamen (Spreewaldschlag = einseitig leicht rudern und gegensteuern). In der Ortschaft Nederland kamen wir kaum voran, da uns der Wind entgegenblies und es eng wurde. Neben Vögeln, hier besonders vielen Störchen sahen wir kaum Tiere. Die Natur war wohl noch im Winterschlaf. An den Rändern der Kanäle war das geerntete Riet aufgestapelt. In und um das Naturschutzgebiet sind auffallend viele rietgedeckte Häuser zu sehen. Mittag machten wir in Blokzijl im Cafe Sluiszicht. Die Rückfahrt erfolgte wieder entlang des Naturschutzgebietes Wieden zu unserem Quartier.

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Im Naturschutzgebiet Weerribben

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Rieternte

Der letzte Tag fiel dem Wind zum Opfer. Bei Windgeschwindigkeiten um die 60 km/h (Windstärke 7 bis 8) hatte keiner so richtig Lust und nach einem Blick auf die bis zu 50 cm hohen Wellen im Kanal hatte die Fahrtenleitung ein Einsehen und blies zum Aufladen. Nach dem Einräumen trennte sich die Truppe, einige fuhren schon Richtung Köln, andere Fahrgemeinschaften sahen sich noch was in die Gegend um. Um 17:00 Uhr war Treffen beim KRV vorgesehen. Auf dem Bootsplatz des KRV gab es ausreichend Platz und sogar warmes Wasser zum Reinigen der Boote, so dass auch gleich die beiden KCfW Boote aufgeriggert und gereinigt wurden. Die Boote wurden dann zum KCfW gerudert und brauchten nur noch abgewischt und in die Halle gelegt werden.

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Ferienhaussiedlung in Griethoorn am Rand des Naturschutzgebietes De Wieden

Zum Schluss bedanken wir uns bei denen, die zur Fahrt beigetragen haben, besonders dem Fahrtenleiter Rainer Engelmann vom KRV 1877 und dem Co-Fahrtenleiter Christoph Ehrle vom KCfW.

Nationalpark Weerribben-Wieden[1]

Zusammen mit De Weerribben bildet De Wieden den etwa 90 km² großen Nationalpark Weerribben-Wieden in der niederländischen Provinz Overijssel. Hierbei handelt es sich um die größte Sumpflandschaft Westeuropas, die aus Moor– und Feuchtwiesen, Schilfgebieten, Sumpf- und Bruchwäldern besteht. Obwohl die Landschaft des Naturparks Weerribben-Wieden urwüchsig wirkt, wurde sie seit dem 12. Jahrhundert beständig durch den Menschen geformt. Deiche wurden angelegt (wodurch der Einfluss der Zuiderzee abnahm) und künstliche Gräben, die das Gebiet entwässerten, um es so bewohnbar zu machen. Der Entdeckung des Torfs als Brennmaterial verdankte die Region über Jahrhunderte hinweg ihren wichtigsten Broterwerb. Auch im Namen „Weerribben“ spiegelt sich die Torfabbaukultur wider: „Ribben“ (Rippen) nennt man die schmalen Abschnitte, auf denen der ausgestochene Torf zum Trocknen gelegt wurde. „Weren“ (Wehre) sind die „abgebussten“ Stellen, die wieder mit Wasser vollliefen.

[1] aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Text und Fotos – Kurt Noack