1985 – heute

Vom Rennsport zum Breitensport
Die nun folgenden weiteren 25 Jahre der Clubgeschichte sind zum einen durch den Ausbau des Breitensports geprägt, wobei auch dabei sportliche Herausforderungen gesucht werden:

300.200._srv_www_vhosts_kcfw.de_httpdocs_images_stories_historiePopup_2004_genf700

Das Teilnehmerfeld der Tour du Léman a l’Aviron (160 km-Regatta rund um den Genfer See) im Jahr 2004. Im Vordergrund die Mannschaft des KCfW

Im Jahr 1983 beginnt der Club mit seiner Tradition am Genfer Nachtmarathon Tour du Lac Léman und an der Marathonregatta in Lüttich teilzunehmen. Im selben Jahr werden zum ersten Mal die Winterwanderfahrt und eine Tour nach Amsterdam durchgeführt. 1984 nehmen beim Abrudern 103 Mitglieder teil und – nach dem fünften Sieg in Folge – geht der DRV-Wanderruderpreis endgültig in den Besitz des Clubs über.

In den 1980er-Jahren beginnt der Verein neue Mitglieder durch Ruderkurse für Erwachsene zu gewinnen. Die Idee hat Erfolg, denn die Neuen bringen neben dem Spaß an der Bewegung auch die Freude an einer familiären Geselligkeit mit. Leistung wird nun anders definiert.

Umbau des Bootshauses und Generationenwechsel
Zum anderen bestimmt der Umbau des Bootshauses das Geschehen des Vereins: Zur Sicherung der finanziellen Grundlage wird zunächst 1987 hauptsächlich in Eigenleistung die Umgestaltung des Oberdecks in eine zu verpachtende Gastronomie sowie des Unterdecks in Clubräume durchgeführt. Im Herbst 1988 wird das Anlegefloß, welches bereits im Frühjahr neue Holzplanken erhalten hat, mit einem Autokran an Land gehievt. Bis zum Frühjahr 1989 können 46 der ursprünglich 52 Pontons, die während der Renovierungsphase noch vor einem Hochwasser gerettet werden, instand gesetzt werden.

Während des Umbaus wird am 27.03.1992 Manfred Schröder als Nachfolger von Dr. Rainer Hess zum ersten Vorsitzenden gewählt, womit endgültig ein Generationenwechsel an der Spitze des Clubs erfolgt. Bereits 1987 hatten jüngere Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung Kritik am Vorstand geübt und versucht mehr Einfluss auf die Führung des Vereins zu nehmen.

Nach der Erstellung eines Kanals unter der Straße und der Rheinuferbahn und dem Anschluss an das städtische Abwassernetz beginnt 1994 die längere zweite Phase des Umbaus des Bootshauses in die heute bestehenden Räumlichkeiten. Unter der Bauleitung von Peter Möller werden die Herren-Duschen und -toiletten sowie die Elektroinstallation erneuert.

Was wäre das Bootshaus ohne Boote? Aus Clubmitteln und Spenden wird die Brassel angeschafft.

300.200._srv_www_vhosts_kcfw.de_httpdocs_images_stories_historiePopup_1989_boottaufe700

Eine Bootstaufe auf dem Anlegefloß des Boothauses (1989)

Und nach dem Anrudern im April 1994 werden der Fünfer Max Reimbold – der Namengeber hatte verfügt, dass nach seinem Ableben ein Boot für den KCfW gestiftet werden soll – von Brigitte Reimbold sowie ein Dreier für die zerstörte erste DOC erneut auf den Namen und zu Ehren des ehemaligen Vorsitzenden Dr. Hess von Karolin Klose getauft. Im folgenden Jahr beginnt der Umbau des Damenumkleideraums und die Erstellung einer weiteren Damen-Toilette.

Bis 1996 werden ferner eine neue Treppe und eine einbruchsichere Haustüre eingebaut, die zerbrechliche Einfachverglasung der Fenster gegen eine Doppelverglasung ausgetauscht, die Wände und der Fußboden des Flurs, der Heckanker und zum Teil des Anlegefloß erneuert, zwei neue, elektrisch betriebene Hallentore installiert sowie der Clubraum gestaltet.

300.200._srv_www_vhosts_kcfw.de_httpdocs_images_stories_historiePopup_2000_werftaufenthalt1-700

Das KCfW-Bootshaus auf der Werft (2000)

Der Club im neuen Jahrtausend
Doch der Club kann sich nicht allzu lange an seinen Leistungen erfreuen, da er zur Jahrtausendwende gezwungen ist das Bootshaus für eine Renovierung des Schiffsrumpfes in die Werft schleppen zu lassen. Die finanzielle Belastung gefährdet zum wiederholten Mal in seiner Geschichte das Bestehen des Clubs. Doch auch dieses Mal gelingt es, das Blatt zu wenden.

Der Werftaufenthalt
Seit dem Beginn des Bootshausumbaus Anfang der 1990er Jahre kann der Club nicht mehr verdrängen, dass ein Werftaufenthalt zur Sanierung des äußeren Schiffsrumpfs unvermeidlich sein wird. Dies hat dem Verein auch die für die Sicherheit der Bootshäuser zuständige staatliche Stelle zu verstehen gegeben. Mit einem eigens dafür erworbenen Messgerät zur Bestimmung der Wandstärke wird der Sanierungsbedarf ermittelt, wofür die Deutzer Werft Kosten von ungefähr 300.000 DM errechnen wird.

Bis zum Jahr 2000 kann der Verein dann die erforderlichen Gelder aus Eigenmitteln und einer Förderung der Stadt Köln zusammenbringen, sodass im Sommer das Bootshaus ins Trockendock geschleppt werden kann.

300.200._srv_www_vhosts_kcfw.de_httpdocs_images_stories_historiePopup_2000_werftaufenthalt2-700

Das Bootshaus erhält eine neue Stahlhaut

Der ersten Betrachtung des sonst unter der Wasserlinie liegenden Teils des Schiffsrumpfes folgt jedoch der Schock: Sämtliche Nietenköpfe des vorderen, älteren Teils des Bootshauses sind derart beschädigt, dass dieser Teil des Schiffsrumpfs nicht reparabel ist. Die Instandsetzung kann nur durch eine neue Stahlhaut erfolgen, die von außen aufgeschweißt werden muss. Allein dadurch steigen die Kosten auf ungefähr 500.000 DM. Diesen Betrag ist der Club nicht in der Lage aus eigener Kraft zu tragen, so dass er vor seinem Ende steht.

Dem finanziellen Einsatz einzelner Mitglieder, die dem Verein zum Teil zinslose Darlehen gewähren, sowie einem Kredit der Kreissparkasse Köln ist es zu verdanken, dass kurzfristig der Sanierungsetat gedeckt werden kann und der Club eine Zukunftschance erhält. Darüber hinaus sind es die fleißigen Mitglieder, die diese Chance nutzen, ihre Freizeit opfern und all die Arbeiten erledigen, für die keine Ausbildung zum Schiffsbauer erforderlich ist. Ohne ihren Einsatz wäre die Sanierung für den Club unbezahlbar geworden.

Nach nur drei Monaten sind die Arbeiten abgeschlossen. Das Bootshaus steht seinen Mitgliedern wieder zur Verfügung.

300.200._srv_www_vhosts_kcfw.de_httpdocs_images_stories_historiePopup_2004_8-stundenrudernhuerth700

Der KCfW beim 8-Stundenrudern in Hürth (2004)

Der Verein heute
Derzeit hat der Verein etwas über 200 Mitglieder. Ganzjährig finden im Sommer vier, im Winter zwei feste Rudertermine pro Woche statt. Im Jahreskalender haben Wanderfahrten und Teilnahmen an Langstreckenregatten ihren festen Platz.

Jeder, der den Sport des Ruderns in seiner Freizeit betreiben möchte, findet im Club alle Möglichkeiten dies zwanglos zu tun: Von gelegentlichen Ausfahrten auf dem Rhein über das Gruppenerlebnis einer Wanderfahrt bis zum sportlichen Wettstreit mit anderen Vereinen.

Und auch im Winter muss keiner Rost ansetzen, sondern kann zusätzlich zu den zwei festen Ruderterminen am Wochenende seine Fitness auch an Land einmal pro Woche auf die nächste Saison vorbereiten.

Schlusswort
Damit endet der Flug durch die Geschichte des Kölner Clubs für Wassersport in der Gegenwart mit dem Vertrauen darauf, dass sich auch in der Zukunft Menschen finden werden, die ihre Freizeit und wenn nötig ihr Geld in seinen Fortbestand investieren werden. Nur so kann ein Verein wie unserer bestehen.