Jung und „Alt“ auf der Lahn

Aus der Sicht eines älteren Teilnehmers.

Auf Anregung von Uli (Ulrike Möller) hat es die KCfW Jugend auf die Lahnfahrt gezogen. Da es sich bei der Lahn und der vorgesehenen Strecke um eine der schönsten Flussabschnitte in Deutschland handelt, entschlossen sich auch 3 nicht ganz so junge KCfW`ler an der Fahrt teilzunehmen. Verladen wurde am Donnerstag, nachdem sich alle durch die Staus in Köln durchgezwängt hatten. Freitag ging es dann um 08:00 Uhr los nach Weilburg, zuvor musste das Gepäck noch ordentlich im Anhänger eingelagert werden, da das Zugfahrzeug mit der Mannschaft schon voll war. In Weilburg wurde beim aufgeriggern festgestellt, dass wir das Steuer der DOC vergessen hatten. Es stellte sich aber im Laufe der nächsten 3 Tage heraus, dass sich ohne Steuer beinahe noch angenehmer rudern ließ…

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Aufriggern der Boote beim Weilburger Ruderclub

Da wir nicht die einzigen Ruderer waren und auch noch viele Kanufahrer in Weilburg gestartet sind, konnten drei Boote nicht mit in die Schleuse. Die DOC hatte sich nach durchfahren des 195 m langen, einzigen Schifffahrtstunnels Deutschlands alleine mit einem Haufen Kanus und 2 Ruderbooten aus Köln in die Doppelschleuse Weilburg gewagt.

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Liebchen, Füchschen und Klävbotz in der Doppelschleuse nach dem Tunnel in Weilburg

Die restlichen Boote mussten zwar die Schleuse selber bedienen hatten sie aber auch für sich alleine. Da wir noch bis Limburg wollten wurde bis zur nächsten Schleuse zügig durchgefahren, auch einige Kanus und ein Schlauchboot überholt, nur brachte es nicht viel. Weder die Kanus noch das Schlauchboot hatten schon was von hinten anstellen gehört, sobald das Schleusentor sich öffnete fuhr man einfach durch, so dass wir keinen Platz mehr hatten und wieder selber Schleusen mussten. Bei der nächsten Schleuse hatten wir uns soweit vorgearbeitet das wir mit wenigen Kanus durchkamen. Pause war dann in Runkel, die Jugendgruppe mit Begleitung machte sich über die Eisdiele her, die älteren bevorzugten den Biergarten – um Kaffee zu trinken. Endstation für diesen Tag war Limburg.

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Ankunft in Limburg

Die Jugend übernachtete im Bootshaus auf Luma, die 3 Alten fuhren nach Laurenburg, dort waren Zimmer reserviert. Es war der 1. Mai und aufgefallen waren die vielen Wandergruppen mit Bollerwagen, teilweise sogar mit Beschallung und die Feste in den Dörfern, hier besonders in Dietkirchen, wo sicher an die 500 Personen versammelt waren. Die mehr oder minder Angetrunkenen konnten wir dann abends noch mal im Gasthaus erleben. In Limburg mussten die Boote sogar in Sicherheit gebracht werden, höher auf das Gelände des Ruderclubs, da nicht sicher war das der eine oder andere Angetrunkene darüber fällt. Am folgenden Tag gab es für die Luma – Übernachter ein ausgebreitet Frühstück auf der Terrasse des Ruderclubs.

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Frühstück auf der Terrasse im Limburger Ruderclub

Nach Ablegen und der 1. Schleuse in Limburg kamen wir an die Schleuse in Diez. Leider außer Betrieb, wird schon seit 2014 renoviert und wird wohl diese Session nicht in Betrieb gehen. Boote raus und um tragen war angesagt. Für die Dreier gab es einen kleinen Bootswagen, die Vierer wurden dann getragen. Da alle kräftig mit angepackt haben, ging es in Rekordzeit wieder aufs Wasser.

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Umtragen der Boote an der Schleuse Diez

Mittag wurde in Balduinstein abgehalten und die Tagesetappe endete in Laurenburg. Alle hatten im Gasthof „Zum Lahntal“ Quartier bezogen, die älteren waren schon eine Nacht dort und die Jugend hatte es sich im Saal auf Luma bequem gemacht. Alle Bewohner von Laurenburg waren mit unserer Invasion nicht einverstanden, der Schwan am Steg, hatte es auf unsere Fahrtenleitung abgesehen und sogar zugebissen.

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Nicht alle sind beim Schleusen auf der Sonnenseite

Abends gab es dann neben selbstgekochtem auch Essen im Gasthof. Was die Jugend nicht bedacht hatte – Laurenburg ist Handyfreie Zone, im Tal gibt es keinen Empfang. die abendliche Wanderung zur Burg zog sich was in die Länge, hatte man auf der Höhe doch wieder Empfang und war mit der Welt verbunden – wie haben wir das früher nur ohne Handy ausgehalten.

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Übernachtung im Saal des Gasthauses „Zum Lahntal“

Nach dem gemeinsamen Frühstück im Gasthaus wurden dann die letzten Kilometer und Schleusen bis Bad Ems abgefahren.

Wir legten so gegen 14:30 Uhr in Bad Ems an und es begann leicht zu regnen. Boote verladen und Heimreise verlief dann bei Regen, ebenso das Abladen in Köln. Alle beeilten sich und so waren wir um 18:00 Uhr fertig und konnten die Heimreise antreten. Allen hat es Spaß gemacht, die Lahn zeigte sich von ihrer schönsten Seite, mit Stromschnellen, Schleusen, Tunnel und schönen Orten. Die Vegetation war auch schon fortgeschritten und bescherte uns grüne Landschaften. Wir „alten“ bedanken uns bei Uli für die Möglichkeit, uns an der Fahrt zu beteiligen und bei der Jugend für die Unterstützung beim Tragen des Bootes. Wir kommen immer wieder gerne mit auf die Lahn.

Kurt Noack